.: Schicksal von Szolson Familie
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"Wenn man ein Leben vernichtet, ist es so, als ob man die ganze Welt vernichtet hätte. Und wenn man ein Leben rettet, ist es so, als ob man die ganze Welt gerettet hätte.".

Schicksal von Szolson-Familie

Vor dem Ausbruch des II. Weltkriegs lebten auf dem Gebiet der Polnischen Republik ca. 3, 1 Mill. Juden.
In den 20-er Jahren bildeten Juden einen beträchtlichen Teil der Stadteinwohner. Das war vor allem in den östlichen Gebieten zu bemerken, wo Juden in vielen Städten und Dörfern über 50% der Einwohnerzahl ausmachten. Sie beschäftigten sich vorwiegend mit Handel und Handwerk.. Sie hatten ihre Vertretung im Parlament, es gab jüdische politische Parteien, Kultur- und Jugendorganisationen. Neben der zentralen Ebene engagierten sich viele Juden in Selbstverwaltung. In vielen Städten wurde Presse in Jiddisch herausgebracht. Erheblicher Teil der Juden assimilierte sich, doch bildeten orthodoxe Juden ein ansehnliches Prozent.
Trotz des anwachsenden Antisemitismus , der sich besonders im Gedanken und Tätigkeit der Partei Nationale Demokratie widerspiegelte, war die Entwicklung der jüdischen Gemeinschaften ein beständiger Prozess, der sich auf Kultur, Wirtschaft und Politik der II. Republik auswirkte. Diese Gemeinschaften bildeten eine natürliche Komponente des Zwischenkriegspolens.
Geschichte, die diese Broschüre behandelt, ist von besonderer Art. Sie stellt den tragischen Schicksal der jüdischen Familie Szolson, der es nicht gegeben war, Schoah zu überleben.
Familie Szolson lebte anfangs in Lublin. Michel Chil Szolson, geboren 1880, war der älteste Sohn von Szulim Bera. Er hatte drei Brüder Mordke, geb. 1882, Lejb, geb. 1890, Hersz, geb. 1890 und Schwester Brandla, geb. 1889. Mutter von Michel, Mordke und Brandla war Rojza Necha, Mutter von übrigen zwei war Rucha.
Michel Chil Szolson war Kaufmann und führte eine Buchhandlung in der Grodzkastraße 24, die später in die Lubartowskastraße 5 verlegt wurde.
Wahrscheinlich zogen1939 Szolsons nach Krasnystaw um. Sie dachten, dort wäre es leichter zu überleben. Sie wohnten in Kilinskiegostraße 14.
Mit dem Kriegsausbruch veränderte sich die Lage der Juden. Sie wurden zu der meist unterdrückten von Nazis Gruppe. Beschränkung der Rechte der jüdischen Bevölkerung erfolgte allmählich, aber in einem ziemlich schnellen Tempo:
- 26 X 1939 Generalgouverneur Hans Frank gab Erlass zur Zwangsarbeit aller Juden im Alter von 14 bis 60 Jahre heraus,
- 1 I 1940 r. Verbot des freien Verkehrs für Juden,
- 15 I 1940 r. Verbot vom Straßenhandel,
- 26 I 1940 r. Verbot von Bahnreisen,
- 18 VII 1940 Beschränkung der Möglichkeit zum Betreten von öffentlichen Gebäuden, Cafes, Restaurants und Hotels.
Die Besatzer wandten auch direkte Formen der Verfolgung und Erniedrigung an, z. B. öffentliches Abschneiden von Schläfenlocken und Bärten. Beschränkt wurden auch wirtschaftliche Möglichkeiten der Juden. Am 20 November 1939 wurden ihre Kontos gesperrt, es wurde auch die Geldmenge verringert, die sie besitzen dürften. Jüdische Geschäfte wurden markiert. Besatzungsmächte beschlossen, mit Auszahlung von Renten und Ruhegehälter aufzuhören. Auf eindeutige Art und Weise zeichnete Hans Frank die Nazipolitik den Juden gegenüber am 25 November 1939 in Radom auf: "Mit Juden nicht zimperlich sein. Welche eine Freude - endlich kann man sie erledigen. Je mehr von ihnen sterben, desto besser.(...) es mögen die Juden spüren, dass wir gekommen sind, (...) Juden werden wir dort unterdrücken , wo wir nur imstande sind. Es betrifft alle Juden aus dem Reich, aus Wien, von allen Seiten."
Nazipolitik, die in naher Zukunft zur Vernichtung von hundert Tausenden Juden führen sollte, bewirkte, dass sie in sog. Ghettos, d.h. geschlossene Stadtvierteln zusammengeführt wurden. Um die jüdische Einwohner aus dem Stadtzentrum in Krasnystaw loszuwerden, wurde ein Teil der Juden nach Izbica ausgesiedelt und den Rest sammelte man in 1940 eingerichtetem Ghetto (sog. Grobla - dt. Deich, Damm). Hierher ist auch Szolson Familie geraten.
Noch vor der Umsiedlung ins Ghetto war das Leben außerhalb seiner Grenzen nicht leicht. Eine der Töchter von Szolson - ungefähr 15-jährige Rachela- berichtet in einem Brief an die im Ausland verbleibende Schwester namens Hania: "Wohnung ist jetzt kleiner, ohne Licht, doch näher des Stadtzentrums, ganz warm, übrigens haben wir etwas Kohle und Holz und außerdem haben wir noch Schein für Heinbuchenholz."
Trotz einer schwierigen Nahrungslage in Ghetto, bemühten sich Szolsons, sich eine bestmögliche Existenz aufzubauen. In einem der Briefe von Rachela an Henia kann man lesen: "Mit dem Essen ist es in Ordnung. Mutti, nach wie vor, macht Sahne; Butter bekommen, Brot auch, sogar Weißgebäck, Hauptsache gesund zu bleiben und alles kann man bekommen, Fleisch besucht unseren Bäuche." Zweifellos waren Kartoffeln die Essgrundlage: "Für Winter sicherten wir uns mit Kartoffeln ab, die jetzt das Hauptprodukt sind. Man kann aus ihnen Klöße machen, Brötchen hinzufügen, was ziemlich groß und lecker ist, wir machen auch oft Reibekuchen."
Bedingung für Überleben war Arbeit für die Besatzer. Michel Szolson, nach der Ankunft in Krasnystaw wurde zum Vorsitzendem der Jüdischen Selbsthilfe. Seine Söhne verrichteten wahrscheinlich Erdarbeiten. In einem ihrer Breife beschreibt Rachela den typischen Tagesablauf auf folgende Art und Weise: "In der Regel stehe ich im 8 Uhr auf, um diese Zeit gehen die Jungen zur Arbeit und ich frühstücke mit den Eltern und fange an aufzuräumen.(...) Für 12 Uhr bereitet Mutti das Mittagessen, denn um diese Zeit kommt Abram aus der Arbeit für das Essen bis 2 Uhr, Srulek (Izrael) bringe ich das Mittagessen hin, denn er arbeitet außerhalb der Stadt. Um 6 Uhr kommen die Jungen aus der Arbeit zurück, gegen diese Zeit sind schon alle zu Hause, ich repariere Sachen oder lese. Um 10 gehen wir ins Bett, um das Leben am nächsten Tag im gewohntem Gang zu treiben."
Aussiedlung ins Ghetto Anfang Mai 1941 verschlechterte die Situation erheblich. Szolsons wohnten zusammen mit drei anderen Familien. Viel Leiden bereitete Trennung von Familienangehörigen. In einem der Briefe liest man: "Und Eltern, wie auch immer Eltern, vermissen ihre Kinder, deren Schicksal sie nicht teilen können."
Michel Szolson trat die Stelle des Vorsitzenden des Jüdischen Schutzkomitees 1940 an. Infolge eines Konflikts mit dem Vorsitzendem des Judenrates, d.h. der Aufsichtsbehörde im Ghetto, Lipe Bloch, wurden Szolson und seine Frau nach Sobibor transportiert, von wo "es bisher keine Nachrichten gibt weder von Herrn Szolson noch von seiner Frau, die mit ihm ausgesiedelt wurde."
Im Herbst 1942 wurde Rachela Szolson zum Transitghetto in Izbica umgesiedelt, von wo sie zum Vernichtungslager in Belzec verschleppt wurde. Dort kam sie ums Leben. Ein gleich tragisches Schicksal traf die beiden Söhne von Szolson Abram und Srulek. Wahrscheinlich wurden sie im Arbeitslager in Trawniki ermordet.
Dieses Los verschonte weder die älteste Tochter von Szolson ( Fela Edelsztajn) und ihren Mann (Abram Edelsztajn) noch ihr Kind (Kiwus). Alle fanden im Lager Majdanek den Tod. Szolsons waren eine der hundert tausenden Familien, die im Rahmen der Aktion Reinhard ums Leben kamen.

"Todfabriken" - Vernichtungslager in Belzec, Sobibor und Treblinka:

Als Symbol des Holocausts und Märtyrertodes von hundert tausenden Juden gilt allgemein das Lager Auschwitz-Brkenau. Dort ermordeten Nazis in den Jahren 1940-1945 etwa 1,2 Mill. Menschen, davon einen erheblichen Teil bildeten Juden. In den Jahren 1942-1943 errichteten Besatzer drei große "Todfabriken" in Belzec, Sobibor und Treblinka. Diese Lager wurden zum Zweck der Realisierung des Plans der "Endlösung der Judenfrage" aufgebaut, der im Laufe seiner Verwirklichung in Aktion Reinhard umbenannt wurde. Man schätzt, dass ca. 2 Mill. Juden in den Gaskammern der drei Lager umgekommen sind.

Belzec:
Dieses Lages war das erste für Zwecke der Aktion Reinhard errichtete Vernichtungslager. Den Bau begann man am 1. November 1941, im März 1942 wurde er beendet. Die ersten Opfer waren etwa 150 Juden aus Lubycza Krolewska. Die ersten Massentransporte kamen seit 17 März (Lublin, Lemberg), was mit dem Beginn der "Endlösungsaktion" zusammenhing. Transporte nach Belzec kamen u.a. aus dem Generalgouvernement, Tschechien, aus der Slowakei oder Deutschland. Die letzten Opfer waren Juden aus Rawa Ruska (7-11 Dezember 1942) und die Auflösung beendete man im März 1943.
Juden, die ber der Auflösung des Lagers arbeiteten, wurden nach Sobibor geschickt. Das Vernichtungslager in Belzec forderte etwa 500 tausend Opfer.
In der Zeit des Funktionierens der Lagers in Belzec erfüllten die Kommandantenfunktion zwei Menschen. Der erste war Christian Wirth ( Dezember 1941-August 1942), sein Nachfolger war Gottlieb Hering (August 1942-Juni 1943).

Sobibor:
Im Mai 1942 fing das zweite in die Struktur der Aktion Reinhard eingegliederte Vernichtungslager an zu funktionieren. Es existierte bis Oktober 1943. seine Auflösung war mit dem Aufstand verbunden, der am 14 Oktober ausbrach. Im nachhinein flohen etwa 300 Häftlinge, davon überlebten nicht ganz 100 die Besatzungszeit.
Die ersten Opfer war eine Gruppe von 250 Juden - Häftlingen des Zwangsarbeitslagers in Krychow. In Gaskammern von Sobibor kamen nich nur Juden aus Generalgouvernement, sondern auch aus Tschechen, Der Slowakei, Deutschland, Österreich und den Niederlanden um.
Als erster trat Franz Stangl die Stelle des Lagerkomandanten an(März-September 1942, danach wurde er nach Treblinka versetzt, wo er bis August 1943 Komandant war). Danach übernahm Franz Reichleitner die Funktion des Komanadanten, der sue bis Oktober 1943 erfüllte.
Unter etwa 250 Tausenden Opfern von Sobibor sind auch Michel Chil Szolson und seine Frau.

Treblinka:
Mit dem Bau des Lagers in Treblinka fangen Nazis im späten Frühling 1942 an. Er wurde im Juni 1942 beendet. Das Lager begann am 26 Juni zu funktionieren, als der erste Transport aus dem Warschauer Ghetto ankam. In Treblinka trafen Transporte sowohl aus dem Generalgouvernement(Warszawa, Bia³ystok, Grodno, Kielce, Radom, Luków, Czêstochowa, Kozienice und vielen kleineren Orten) als auch aus vielen anderen besetzten Gebieten, u.a. Österreich, Belgien, der Tschechoslowakei, Bulgarien, Griechenland, Deutschland, der UdSSR, Jugoslawien und Frankreich. Zwischen Juni 1942 und August 1943 ermordeten Nazis 800-920 Tausend Juden in diesem Lager. Das war die größte Todfabrik, die im Rahmen der Aktion Reinhard funktionierte. In Geschichte des Lagers gab es zwei Kommandanten. Der erste war dr. Irmfried Eberl, sein Nachfolger war aus Sobibor versetzter Franz Stangl.

Stammbaum der Szolsons
* das Wort "bli¼niaki" bei Srulim und Abram bedeutet Zwillinge, ich kann das aber nicht korrigieren

Michel Szolson (1880-1942) geboren in Lublin, Sohn von Szulim Bera und Rojza Necha, in der Zeit der zweiten Republik führte er eine Buchhandling anfangs in Grodzkasraße 24 und später Lubartowskastraße 5, 1939 verließ er mit seiner Familie Lublin und ließ sich in Krasnystaw nieder; nach dem Kriegsausbruch wurde er Vorsitzende der Jüdischen Selbsthilfe in Krasnystaw; in Folge eines Konflikts mit Lipe Bloch (Judenratvorsitzendem in Krasnystaw) wurden er und seine Frau zum Vernichtungslager in Sobibor geschickt; er kam 1942 um.

Rachela Szolson (?-1942) geboren wahrscheinlich in Lublin, die Mehrheit der in der vorliegenden Arbeit veröffentlichten Zitate kommt aus den von ihr in den Jahren 1940-42 geschriebenen Briefen; 1942 wurde sie aus Krasnystaw nach Izbica umgesiedelt, von wo sie im Herbst jenes Jahres nach Belzec geschickt wurde und fand dort ihr Tod.

Izrael und Abram Szolsons - Lebensdaten nicht bekannt, sie waren Zwillinge, als sie in Kransynstaw wohnten, verrichteten sie wahrscheinlich Erdarbeiten, sie kamen in Trawniki ums Leben.

Abram Edelsztajn - biographische Daten nicht bekannt, er war Schwiegersohn von Michel Szolson, kam in Majdanek um.

Fela Edelsztajn - biographische Daten nicht bekannt, sie war Tochter von Michel Szolson, kam in Majdanek um.

Kiwus Edelsztajn - Sohn von Abram und Fela, genaues Geburtsdatum fehlt, kam ums Leben wahrscheinlich im November 1942 in Majdanek.

Ein Kind, das auf dem Foto von Fela Edelsztajn steht, wurde nicht identifiziert.

Henia Szolson - Bester Lebensdaten nicht bekannt, Tochter von Michel Szolson, während der Besatzung war sie in der UdSSR, dadurch überlebte sie Holocaust. Sie wohnte in Polen bis 1968. 1946 war sie in Krasnystaw wo sie teilweise über Besatzungsschicksal ihrer Familie erfuhr. 1968 fuhr sie mit ihrem Mann uns Sohn Adam Bester nach Schweden. Der zweite Sohn fuhr damals nach Deutschland. Photographien und Briefe Rachela Szolsons wurden an Gedenkstätte Belzec von Adam Bester geschickt. Akte, die das Leben und Tätigkeit von Michel Szolsohn betreffen, werden heute im Staatsarchiv in Lublin und im Jüdischen Historischen Institut in Warschau aufbewahrt.

Ewa B±bol, Jakub Chmielewski, Teresa Klimowicz, Kamil £opuch

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